Nur Freundschaftsspiele für IH Samurai
Quelle: Iserlohner Kreisanzeiger vom 04.09.2020 (Oliver Bergmann)
Skaterhockey-Bundesligasaison kommt in diesem Jahr nicht zustande. Keine Teilnahme an NRW-Kurzsasion
Die Skaterhockey-Bundesligasaison 2020 ist endgültig abgesagt. Das geht aus einer am Mittwochabend veröffentlichten Meldung der ISHD, Dachorganisation des Skaterhockeysports in Deutschland, hervor. Zuvor wurde noch die neue Corona-Schutzverordnung für NRW abgewartet.
Doch weil die keine weiteren Lockerungen enthält, die für einen annähernd vernünftigen Spielbetrieb nötig gewesen wären, kam diese Entscheidung nun zustande.
Zweimonatige Kurzsaison soll noch im September starten
Die ISHD lädt die nordrhein-west-fälischen Vereine sowie die beiden niedersächsischen Klubs Bissendorfer Panther und Empelde Maddogs stattdessen zur Teilnahme an einer coronabedingten Kurzsaison ein, die vom 25. September bis zum 29. November dauern soll.
Die dringendste Frage aus heimischer Sicht laute natürlich: Ist Samurai Iserlohn auch dabei? „Nein“, sagt Heiko Bongard, Teamleiter und zweiter Vorsitzende, unmissverständlich. Denn die von der ISHD aufgestellten Regularien sind für Samurai kaum zu stemmen. „Es ist zu befürchten, dass vor allem die Schiedsrichterkosten aus dem Ruder laufen“ Den Schiedsrichter sollen pro Tag nur eine Partie leiten und Zeitnehmer, Ordner, Spieler Trainer sowie Betreuer sollen ebenfalls nur an einem Spiel pro Tag teilnehmen. Und bei einem Spiel pro Tag würde es in der Heidehalle längst nicht bleiben.
Bongard muss nur an seine drei Kinder denken, um festzustellen, dass das nicht funktioniert Seine Söhne Nico und Patrick sowie Tochter Patricia spielen aktiv im Seniorenbereich und trainieren parallel dazu Jugendteams. Auch bei vielen anderen würde sich die Frage stellen, in welcher Funktion sie an einem Spiel teilnehmen sollen. Gleiches gilt für die Spieler, die zusätzlich als Schiedsrichter aktiv sind.
Zu viele offene Fragen ergeben ein zu großes Risiko
Daneben gibt es Ungereimtheiten, auf die sich die Iserlohner nicht einlassen wollen. Kassierer Thomas Sommer, der auch das Hygienekonzept für die Heidehalle erstellt hat, erklärt:
„Im ISHD-Zeitplan sind die Herbstferien, in denen normalerweise nicht gespielt wird, nicht berücksichtigt worden. Außerdem wissen wir nicht was unsere Mannschaften auswärts erwartet. Es gibt Sporthallen, in denen die Eltern draußen warten müssen, bis das Spiel Ihrer Kinder zu Ende ist. So etwas machen wir nicht mit“
Durch die Absage der Samurai an den ISHD läuft es darauf hinaus, dass alle Teams in den kommenden Wochen und Monaten höchstens Freundschaftsspiele bestreiten werden. „Die erste Herrenmannschaft kann sich schon jetzt auf die nächste Saison konzentrieren, und ich habe mehr Zeit um das Team zu verstärken«, sagt Heiko Bongard, der als erstes mit den Spielern und Nachwuchschef Michael Otte gesprochen hat. „Alle haben zugestimmt, dass wir nicht antreten.« Ärgerlich ist die ganze Angelegenheit trotzdem, schließlich hat der Verein alles dafür getan und Zeit und Geld investiert, um die Heidehalle in einen coronakonformen Zustand zu versetzen. „Wir haben Schilder aufgestellt, die anzeigen, wo man hergehen darf oder in welchen Bereiche man sich nicht aufhalten soll.“ Unter anderem muss der bei Zuschauern beliebte Bereich hinter einem der Tore frei gehalten werden. „Zudem haben wir Kameras installiert, um im Bedarfsfall den Behörden beweisen zu können, dass sich Spieler und Besucher an die Vorgaben gehalten haben.“