IH Samurai nimmt Saisonvorbereitung auf
Die Skaterhockey-Bundesliga soll im August starten. Einige Veränderungen hat es in der Heidehalle gegeben.
Quelle: Iserlohner Kreisanzeiger vom 16.06.2021 (von Oliver Bergmann/Fotos Max Winkler)
.Es herrscht Aufbruchstimmung in der Iserlohner Heidehalle. Fleißig und innovativ sind die Mitglieder des dort beheimateten Skaterhockey-Bundesligisten und amtierenden Pokalsiegers IH Samurai Iserlohn schon in den vergangenen Monaten gewesen. So wurde ein kartenbasiertes Zugangssystem zur Halle installiert, es wurden Kameras montiert, die den Trainern die Analyse der Spiele und Trainingseinheiten ermöglichen und momentan ist die Renovierung der an das Vereinsheim angeschlossenen Küche in vollem Gange. Die Spieler des Bundesligateams haben zudem ihre Kabine neu gestaltet. „Ich glaube nicht, dass es so eine Einrichtung ein zweites Mal in der Bundesliga gibt“, schwärmt Vorstandsmitglied Heiko Bongard.
Überzeugt davon, dass sich die Mühen und Investitionen eines Tages bezahlt machen werden, waren sie in der Iserlohnerheide von Anfang an. Jetzt hat ihnen ihr Verband, die ISHD, eine Perspektive gegeben. Heiko Bongard: „Anfang, spätestens Mitte August, soll die Saison starten und bis Mitte Dezember dauern.“ Das Training ist auch wieder gestattet, sofort am Freitag, dem ersten möglichen Tag, bat Trainer Toni Fonso seine Mannschaft zur ersten Einheit, die gleich 120 Minuten dauerte. Darauf war man bis ins Detail vorbereitet. Unter anderem wurden alle zwei Tage die Duschen betätigt, um die Spieler vor einer Legionelleninfektion zu schützen.
Erste Einheiten waren nur ohne Kontakt gestattet
Allerdings durfte das Team noch nicht in der Form loslegen, wie es gerne gewollt hätte. Fonso: „Das ganze musste noch kontaktlos vonstattengehen, was in unserer Sportart nicht ganz einfach war, aber ab heute hat sich diese Einschränkung auch erledigt.“ Einfluss auf die Trainingsintensität hatte das Kontaktverbot nicht gehabt. Das bestätigte auch Marcel Brozé, der die Mannschaft vor nicht allzu langer Zeit auch mal trainiert hatte. „Dafür, dass wir nach gefühlt 100 Jahren wieder angefangen haben, war es vom Tempo her gar nicht so schlecht.“ Drei Einheiten standen bislang an, eine davon am Sonntagmorgen um 8 Uhr. „Bis jetzt hat es super geklappt, alle ziehen hervorragend mit. Und für die lange Pause war die Intensität achtbar“, lobt Fonso, der zwar froh ist, dass er seine Spieler wieder beisammen hat, aber noch nicht ganz erleichtert ist.
Im Hinterkopf hält sich die Sorge, dass die Coronabestimmungen wieder verschärft werden. „Wenn jemand ankäme und sagen würde, dass es wieder vorbei ist, wäre das nur sehr schwer zu verkraften.“ Gearbeitet wurde bislang hauptsächlich im technischen und taktischen Bereich, dort sieht Fonso den größten Nachholbedarf, was ihn aber auch nicht besonders überrascht.
Die Mannschaft bereitet sich auf eine Bundesligasaison vor, in der die zehn Mannschaften auf zwei Fünfergruppen aufgeteilt werden. Wer mit wem das Vergnügen hat, und wer sich aus dem Weg geht, steht noch nicht fest. Durch Hin- und Rückspiele sind jedem Team acht Spiele garantiert. Die ersten beiden jeder Gruppe bestreiten danach das Halbfinale, das ebenfalls aus Hin- und Rückspiel besteht und auch im Finale wird zweimal gegeneinander gespielt. Das bedeutet: Zwölf Spiele sind es bis zur Meisterschaft. Einen sportlichen Absteiger wird es nicht geben, wohl aber einen Neuling aus der zweiten Bundesliga zur Saison 2022. Die erste Liga geht nächstes Jahr also, sofern es keinen freiwilligen Rückzieher gibt, mit elf Mannschaften an den Start.
Team-Quarantäne würde sofort Punkte kosten
Heiko Bongard hat nicht nur aufgrund seiner Funktion als Ligensprecher das Unterhaus immer im Blick, es ist ja auch die neue Heimat der zweiten Samurai-Mannschaft, die von Felix Neuendorf trainiert wird. „Die zweite Bundesliga wird in vier Vierergruppen aufgeteilt, aus jeder Gruppe qualifizieren sich die beiden Erstplatzierten für das Viertelfinale. In Hin- und Rückspiel werden dann die Halbfinal- und Finalteilnehmer sowie der Aufsteiger ermittelt.“ Soviel steht jetzt schon fest: Samurai II wird es nicht sein, zwei Mannschaften eines Vereins sind in der Bundesliga nicht erlaubt. Und einige Regeln sind auch schon durchgesickert. Laut Bongard sind zum Beispiel die Punkte futsch, wenn eine Mannschaft coronabedingt in Quarantäne muss und nicht antreten kann. „Für den Verband gilt die Quarantäne nicht als höhere Gewalt, das Spiel wird also als verloren gewertet.“ Verloren haben auch die Nachwuchsspieler – und zwar knapp anderthalb Jahre an wertvoller Ausbildung und Entwicklung. Deswegen steht weiterhin im Raum, die Jahrgänge „einzufrieren“. Bambinis, Schüler- und Jugendspieler könnten deswegen länger als üblich in ihren bisherigen Altersklassen bleiben. Bongard würde es weiterhin begrüßen, wenn diese Maßnahme tatsächlich von der ISHD getroffen werden würde.