Guter Zusammenhalt, starke Individualisten
Quelle: Iserlohner Kreisanzeiger vom 26.08.2021 (Willy Schweer/Foto Michael May)
Skaterhockey-Bundesligist IH Samurai Iserlohn steht vor dem Start in die verkürzte Corona-Saison
Iserlohn Als er im letzten Herbst seine Zusage gab und den Trainerjob bei den Samurai Iserlohn übernahm, war überhaupt nicht absehbar, wie das Skaterhockeyjahr 2021 verlaufen würde. Aber Toni Fonso, früherer Eishockeyspieler beim ECD und in Sachen Skaterhockey zuletzt bei den Highlandern Lüdenscheid an der Bande, reizte die Herausforderung in der Heidehalle.
„Der Verein hat Visionen und will wirklich etwas erreichen. Ich will immer möglichst professionell arbeiten, und hier entwickeln sich dazu die passenden Rahmenbedingungen.“ Der 52-Jährige verweist auf eine Halle, die für Skaterhockey-Verhältnisse außergewöhnlich ist, auf eine neue Kabine, die einen Hauch von Profisport versprüht, aber auch auf die Möglichkeit, stets Videoaufnahmen von Training und Spielen zu machen. Selbstverständlich ist das in dieser Sportart absolut nicht. „Dadurch ist eine echte Aufbruchstimmung entstanden,“ sagt Fonso. „Und das gefällt mir.“ Intensives Grundlagentraining soll sich bezahlt machen
Für die am Samstag beginnende neue Bundesligasaison, die in zwei Gruppen und in verkürzter Form über die Bühne gebracht wird, versieht er seinen Ausblick mit reichlich Fragezeichen. „Ich kann beim besten Willen nicht sagen, wo wir im Vergleich zur Konkurrenz stehen, und ich habe auch zu wenig Informationen, wie die anderen Vereine sich in Coronazeiten entwickelt haben.“ Fonso hat daher die Schwerpunkte anders gesetzt. „Nach den Erfahrungen der letzten Monate geht es zunächst nicht so sehr um Sieg oder Niederlage. Wichtig ist, dass wir endlich wieder spielen können.“ Das möglichst gut und auch erfolgreich zu tun, war Sinn der insgesamt achtwöchigen Vorbereitung.
In der bemühte sich der Coach um einen behutsamen Aufbau, um das Verletzungsrisiko nach der langen Pause gering zu halten. Darüber hinaus ging es ihm um gute Grundlagen. Ausdauer- und Krafttraining kamen nicht zu kurz, ehe in der Heidehalle wieder der Ball ins Spiel kam. Wenn er seine Trainings- und Testspieleindrücke (17:4 gegen Duisburg und 1:13 gegen Düsseldorf) zusammenfasst, dann sieht er die Mannschaft bei etwa 70 Prozent des Niveaus, das er ihr zutraut.
Die Stärke der Samurai des Jahres 2021 soll der große Zusammenhalt sein. Dazu kommen viele gute Einzelspieler sowie etliche junge Akteure mit viel Potenzial. Und das soll jetzt frei gelegt werden. „Die Mannschaft hat lange genug ordentlich mitgespielt, ich glaube, dass sie die Möglichkeiten hat, viel mehr zu erreichen,“ sagt der Trainer. Was konkret das sein soll, will er nicht sagen. „Für mich als Sportler stand immer fest, dass ich das Maximum schaffen will. Und das erwarte ich auch von den Jungs, ich will Leistung sehen.“
In einer sehr kurzen Gruppenphase mit nur acht Spielen ist es klar, dass nicht viel Zeit zum Eingewöhnen und Einspielen bleibt. Punkte braucht man vom ersten Tag an, wenn man es in den der ersten Runde folgenden Play-offs weit bringen will. Die erste Bewährungsprobe wartet am Samstag auf die Samurai, wenn Neuling Unitas Berlin in der Heidehalle gastiert. „Da sind so ziemlich alle guten Spieler Berlins zusammengezogen worden, und deshalb müssen wir uns auf eine hohe Hürde einstellen“, sagt Toni Fonso. Aber er mag ja Herausforderungen, und mit einer Mischung aus Vorfreude und der Gewissheit, in der Vorbereitung intensiv gearbeitet zu haben, sieht er dem Start zuversichtlich entgegen.