Zuversicht vor der Bewährungsprobe

Quelle: Iserlohner Kreisanzeiger vom 03.11.2022 (Willy Schweer/Foto: Lothar Gudat)

Bundestrainer Carsten Lang startet mit vier Samurai-Spielern in die Skaterhockey-EM

Iserlohn Als er seine Spieler am Sonntag nach dem Abschluss des Trainingslagers in Duisburg verabschiedete, tat er das mit einem guten Gefühl. „Wir haben uns intensiv vorbereitet und sind gerüstet für das Turnier“, sagt Carsten Lang, der Skaterhockey-Bundestrainer. Nicht nur er fiebert der Europameisterschaft entgegen, die von Freitag bis Sonntag ebenfalls in Duisburg stattfindet, und bei der die deutsche Nationalmannschaft ihren Heimvorteil nutzen will. „Favorit sind wir nicht, aber wir werden sehr selbstbewusst ins Rennen gehen“, versichert der 51-Jährige.

Nach seiner Eishockey-Karriere, die einst im Nachwuchs des ECD Iserlohn begann, ist er mittlerweile seit 25 Jahren im Skaterhockey aktiv. Als Spieler nahm er selbst an Europameisterschaften teil, wurde Trainer und war unter anderem zwischen 2014 und 2016 für die deutsche U19 verantwortlich. In diese Zeit fielen zwei EM-Titel, so dass es wenig überraschte, dass beim nationalen Verband der Name Lang fiel, als 2020 ein neuer Bundestrainer gesucht wurde.

Christian Keller, Sportlicher Leiter beim ISHD, sprach ihn an, und gemeinsam gestalten die beiden seit Anfang letzten Jahres den Neuaufbau. Und die EM in Duisburg wird ihre erste Bewährungsprobe. „Wir haben ein gutes Trainerteam beisammen, alle die gleiche Blickrichtung und wollen jetzt angreifen“, sagt Lang und denkt an die letzten Titelkämpfe zurück, die 2018 und 2019 die Schweiz gewann. Coronabedingt fand das Turnier in den beiden letzten Jahren nicht statt, und in diesem Zeitraum hat sich einiges getan bei der Nationalmannschaft.

Carsten Lang verweist auf etliche neue Spieler, die jetzt zum Kader gehören, und deren Nominierung ist das Resultat einer umfangreichen Sichtung. „Wir sind viel unterwegs, schauen uns Spiele live oder im Stream an und können uns schon ein ganz gutes Bild machen“, versichert er. Anders als in anderen Sportarten sind allerdings Freundschaftsspiele der Nationalmannschaft nicht denkbar. Es gibt regelmäßige Lehrgänge mit spielnahen Trainingseinheiten und dann gleich den Ernstfall.

Den werden am Wochenende in Duisburg auch vier Spieler aus dem Bundesligakader der Iserlohner Samurai in Angriff nehmen: Marius und Noel Riepe, Constantin Wichern und Torhüter Sven Rotheuler.

Kein Bonus wegen des Iserlohner Bundestrainers

Gibt es da einen Bonus, wenn der Bundestrainer selbst im Verein ist und dort die Jugend trainiert? Carsten Lang kennt diese Gedanken und stellt klar. „Wir haben die Spieler gesucht, die in unser Konzept passen, und wir entscheiden im Trainerteam gemeinsam, wen wir nominieren. Die vier Iserlohner haben sich das absolut verdient.“ Samurai-Keeper Rotheuler wird im übrigen ein Novum erleben, denn zum Torhüter-Trio gehört erstmals einen Frau: Caroline Schmieta von den Bissendorfer Panthern.

Beim Blick auf den Kader, in dem 16 Feldspieler stehen, nennt Carsten Lang die Ausgeglichenheit als große Stärke. „Wir können sehr variabel spielen und sind nicht so leicht auszurechnen.“ Wenn er am Freitag in sein neuntes internationales Turnier startet, soll es natürlich bis in die entscheidenden Runden am Sonntag gehen. In der Duisburger Sporthalle Süd geht es am Eröffnungstag um 9.30 Uhr mit dem Spiel gegen Österreich los. Es folgen noch die Partien gegen Großbritannien (13.30) und die Schweiz (18.30), am zweiten Tag wird die Vorrunde mit den Duellen gegen Dänemark (12) und Indien (16.30 Uhr/jeweils über 2 x 20 Minuten) beschlossen – zu sehen übrigens im Livestream auf der Seite des IISHF.