Mit verändertem Modus die Saison beenden
Quelle: Iserlohner Kreisanzeiger vom 24.04.2020 (Oliver Bergmann)
Skaterhockey-Verband hat den Pokal abgesagt und konzentriert sich ausschließlich auf die Liga
Der Deutsche Inline-Skaterhockeyverband (ISHD) hat die feste Absicht, die erst im Februar begonnene Saison trotz der momentanen Zwangspause von kaum absehbarer Dauer zu Ende zu spielen. Das werde jedoch auch aufgrund der zur Verfügung stehenden Hallenkapazitäten nicht im gewohnten Modus realisierbar sein.
„Nach derzeitigem Planungsstand ist eine Möglichkeit, die uns hoffentlich noch zur Verfügung stehende Zeit in der Saison 2020 zu nutzen, eine Teilung der einzelnen Ligen in jeweils zwei Gruppen, um die Anzahl der Spiele massiv zu reduzieren. Wie bereits angekündigt, werden wir diese Pläne aber zu gegebener Zeit mit den Vereinen im Rahmen mehrerer Videokonferenzen besprechen“, teilt der ISHD in einer Erklärung mit. Auf seiner Internetseite rechnet der Verband vor: „Bis Ende April werden bereits über 300 Spiele ausgefallen sein, bis Ende Mai steigt diese Zahl auf über 520 und Ende Juni werden aufgrund der Coronavirus- Krise 730 Spiele nicht stattgefunden haben. Das werden dann fast 70 Prozent der Spiele des regulären Spielbetriebs der Saison 2020 sein.“ Definitiv abgesagt sind die Paarungen zunächst bis Ende Juni.
Es wird zudem nicht davon ausgegangen, dass vor Ende August/Anfang September wieder gespielt werden darf. Der ISHD konzentriert sich ausschließlich auf die Wiederaufnahme des Ligaspielbetriebs -die Pokalwettbewerbe sind seit Freitag mit der Begründung abgesagt worden, „mögliche Spieltagswochenenden für den regulären Spielbetrieb frei zu halten und nicht durch den Pokalwettbewerb zu blockieren“.
Trotzdem wird die Bundesliga auch 2021 mit einigen Mannschaften beim Europapokal der Pokalsieger, dem Challenge Cup, vertreten sein, darunter auch Samurai Iserlohn. Es werden nämlich die Platzierungen des Pokalwettbewerbs 2019 herangezogen – und den hatte das Team von Waldemar Banaszak gewonnen.
Der Trainer ist trotzdem nicht gut auf den Verband zu sprechen. „Ich frage mich, was die sich vorstellen.“ Banaszaks Unmut hat einen Grund. Er ist parallel zu seinem Engagement bei den Samurai auch Trainer des Eishockeyklubs Eisadler Dortmund, seinen dortigen Vertrag verlängerte er erst kürzlich. „Und nun sieht es danach aus, dass sich Eishockey- und Skaterhockey-Saison überlappen.“ Das ist sonst nur in den Play-off-Phasen beider Sportarten der Fall. Das muss den Verantwortlichen in der Heidehalle niemand erzählen – zahlreiche Spieler fahren wie Banaszak zweigleisig, auch sie laufen für die Eisadler auf. Zwar wird Eishockey freitags und sonntags gespielt, während der Samstagabend genau aus diesem Grund für Skaterhockeyspiele frei gehalten wird, aber das doppelte Trainingspensum könnte zum Problem werden. „Das werden die Spieler nicht mitmachen“, ist sich Banaszak sicher, und denkt nicht nur an Iserlohn. „Ich weiß, dass zumindest die Essener jetzt vor dem selben Problem stehen.“ Er ist bei aller Aufregung aber bemüht, die Schärfe aus der Diskussion zu nehmen. „Wahrscheinlich interessieren den Verband andere Sportarten nicht. Im Eishockey sprechen wir schließlich auch nicht über Skaterhockey.“